Donnerstag, 29. Oktober 2015

CELTAE: ERSTES AUFTRETEN NACH ALEXANDER DEMANDT

Die frühesten Kelten sind wahrscheinlich die Vertreter der sog. Latène-und Hallstattkultur. Die Latènekultur, benannt nach dem Fundort am Neuenburger See (Westschweiz) reicht von 450 v. bis zur Römerzeit:
"Sie bildet den Abschluß der Urgeschichte in Mitteleuropa." (Alexander Demandt: Die Kelten, C. H. Beck Wissen, München 1989, S. 15.)
Diese entwickelte sich aus der älteren Hallstattkultur (Salzkammergut; ca. 800-450 v.).
"Die Kelten der Hallstatt-und Latène-Zeit sind archäologisch sehr gut bezeugt." (Höhensiedlungen=oppida: Mont Auxois=Alesia, Mont Beuvray=Bibracte, Heuneburg (obere Donau), Glauberg (Wetterau); Fürstengräber: Hügelgrab von Vix (um 480 v.), Tumulus von Hochdorf beim Hohenasperg (um 540 v.), Grab von Glauberg (5. Jh.); sowie 7000 Grabhügel der Hallstattzeit!)
( ebd.)
Ob die Kulturen vor der Hallstattzeit (Urnenfelder-Bronzezeit: 1200-800 v.); Hügelgräber-Bronzezeit (1500-1200 v.) schon keltisch waren, ist umstritten. Man spricht hier von Protokelten, was aber eine Verlegenheitslösung ist.
(ebd.)
---
Das Buch von PROF DEMANDT kann nicht genug empfolen werden, wenn man sich kurz und dennoch profund über die Kelten informieren will.
----


Montag, 19. Oktober 2015

VETERA (1)

Der Name: VETERA CASTRA heißt "das Lager Vetera" und nicht etwa "das alte Lager", wobei man sagen muß, daß VETERA schon damals ziemlich alt war. Die Verwechslung kommt daher, daß viele "vetera" für ein Adjektiv halten (castra vetera=das alte Lager). Dies ist aber falsch, da das betreffende Adjektiv "vetus, gen. veteris" heißt und nach der konsonantischen Deklination (nicht nach der O/ A-Dekl.) geht. Es gibt zwar die Form "vetera", aber dies wäre Nom./ Akk. neutrum).
In VETERA scheint ein alter Gewässername zu stecken, wohl sprachlich verwandt mit der "Wetter", einem Bach in der Wetterau. Die Siedlung dürfte es schon in vorrömischer Zeit gegeben haben. Angeblich soll im heutigen Dorfe Birten der alte Name "VETERA" enthalten sein, wozu es aber viel Phantasie bedarf!
Das Lager lag auf einer Höhe mit Blick auf die Lippe-Mündung. Das mittelalterliche Xanten kommt von lat. "Ad sanctos"=zu den Märtyrern (Victor und seine Betbrüder). Der Kaiser TRAJAN gründete an dieser Stelle die COLONIA ULPIA TRAIANA (CUT). Sie wurde auch "Troiana" genannt, später auch (Troia" und "Tronia" (vgl. die Sage vom "trojan. Ursprung der Franken". Auch der grimme Hagen von Tronje stammte von Xanten, ebenso wie die deutsche Lichtgestalt Siegfried. Hagen war übrigens einäugig. Auch FLAVUS, der Bruder des ARMINIUS, hatte nur noch ein Auge. Hagen erstach den Siegrfried. Wurde nicht auch ARMINIUS von seinen Verwandten um die Ecke gebracht?. Tötete FLAVUS den ARMINIUS?
---
Quelle: F. CRAMER: DEUTSCHLAND IN RÖM. ZEIT.

Samstag, 10. Oktober 2015

NOVIOMAGUS

Heute Nijmegen. Der Name ist keltisch und bedeutet "Neuenfeld", somit ist die Ansiedlung vorrömisch. Schon  zur Zeit des DRUSUS war NOVIOMAGUS als Stützpunkt bedeutsam. Wie man weiß, nutzte DRUSUS die Wasserwege des Niederrheins für seine militärischen Operationen. Bekannt ist auch die von ihm angelegte "fossa Drusiana".-Bei Ausgrabungen  am linken Ufer des Waal (bei Balkhof) kamen Reste einer Mauer eines kleinen Kastells zutage. Auch Gräberfelder der augusteischen Zeit kamen in der Nähe zum Vorschein. Da das Lager für eine Legion zu klein war, vermutete man ein zweites westlich davon. Dort befinden sich auch Gräber aus der Zeit seit dem Ende des 1. Jh. Weiterhin fand man Ziegel der 10. und 22. Legion, was auf Bautätigkeit hindeutet. Die 10. Legion (legio X gemina) lag seit dem Bataverkrieg bis in die Zeit des TRAIANUS (105 n.) in Nijmegen, ebenso die 22. Legion, die allerdings schon 89 n. nach Mainz
 kam. Kaiser TRAIANUS, der wie sein "collega" CLAUDIUS gerne Kolonien gründete, erhob die Ansiedlung zur COLONIA ULPIA TRAIANA (CUT). Dies galt für den Westteil der Stadt. Der Ostteil (Oberstadt) wurde vermutlich OPPIDUM BATAVORUM genannt.
---
Quelle: DR. FRANZ CRAMER: DEUTSCHLAND IN RÖMISCHER ZEIT.

DIE "PLANMÄSSIGE, ÜBERLEGENE VERTEIDIGUNGSSTELLUNG DER RÖMER AM RHEIN"

Nach DR. FRANZ CRAMER lassen sich "seit dem Ausgange des Kaisers Augustus" drei Stufen feststellen:
1.) Am Ende der Feldzüge des GERMANICUS standen ca. 100 000 Mann am Rhein. Das sind 8 Legionen. Hinzu kamen zahllose Auxiliarverbände. Es gab zwei Militärbezirke, GERMANIA SUPERIOR und GERMANIA INFERIOR. Die Grenze war der Vingstbach (ad fines) bei Brohl. Dort wurden südlich des Baches zwei Meilensteine gefunden. Hierbei handelt es sich um Säulen mit Namen und Regierungsjahr des Kaisers sowie mit Entfernungsangaben zum Ausgangspunkt Mainz (MOGONTIACUM). Nördlich des Grenzbaches gefundene Steine gaben die Entfernung von Köln (COLONIA) an.
2.) Zur Zeit des CLAUDIUS wurden die Truppen "mehr verteilt". Die Lager wurden stärker befestigt, einige aus Stein gebaut. Auch wurde die Zahl der kleineren Lager vergrößert.
3.) Bedingt durch den Bataveraufstand sowie das Vorgehen über den Rhein nach Südosten, wurden von VESPASIAN weitere Maßnahmen ergriffen: Vertärkung der Streimacht am Rhein; Schließung von Lücken an der Grenze, Trennung der "barabrischen" Auxilien von den Legionen. Sie wurden in besonderen Kastellen untergebracht (Bingen, Urmitz, Andernach, Remagen, Alsberg, Rossum an der Waal etc.). Außerdem wurden Straßburg (ARGENTORATE) und Nijmwegen (NOVIOMAGUS) wieder vollwertige Legionslager.
---
Dagegen war fast nicht anzukommen. Die Germanen taten gut daran, bessere Zeiten abzuwarten.
---
Quelle: DR. F. CRAMER: DEUTSCHLAND IN RÖMISCHER ZEIT, Sammlung Göschen, 633, Berlin und Leipzig 1920, S. 60 f.